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Lehrstuhl Human-Centred Security feiert Jubiläum

Vor drei Jahren wurde am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit eine neue, wegweisende Stiftungsprofessur auf den Weg gebracht, welche die Studierenden nachhaltig begeistert.

Mit großzügiger Unterstützung von Horst Görtz konnte 2018 der Lehrstuhl Human-Centred Security (HCS) mit Prof. Angela Sasse gegründet werden. Für die Ruhr-Universität und den "IT-Security-Hotspot" Bochum ist dieser Fachbereich eine absolute Bereicherung: Denn der Faktor Mensch innerhalb der IT-Sicherheit wird nicht an vielen Standorten erforscht, obwohl klar ist, dass digitale Sicherheit nur durch einen ganzheitlichen Ansatz, der Technik und User betrachtet, gewährleistet werden kann. Das HGI zeichnet sich durch diese Forschung besonders aus – und feiert damit nicht nur Erfolge im Rahmen von großen Förderprojekten wie dem Exzellenzcluster "CASA – Cyber Security in the Age of Large Scale Adversaries" oder dem NRW-Foschungskolleg "SecHuman".

Auch die Studierenden der ITS in Bochum zeigen sich begeistert von den Angeboten des Lehrstuhls von Frau Prof. Sasse, wie die folgenden, zahlreichen Kommentare und Nachrichten zum Jubiläum zeigen:

Andreas Reiss, Master-Student: "Dieser bereichernde Lehrstuhl hat mein Denken und meine Sicht auf die IT-Sicherheit grundlegend verändert. Der Standort Bochum profitiert dadurch, weil der Lehrstuhl das Lehrangebot in der IT-Sicherheit verbreitert. Vor der praktischen Umsetzung informationstechnischer Systeme, rückt der Lehrstuhl, den Menschen und sein Handeln als wesentliche Komponente in den Vordergrund IT-sicherheitsspezifischer Fragestellungen. Da Systeme von Menschen genutzt werden, und die Sicherheit maßgeblich von der Handhabung abhängt, ist es umso wichtiger sich mit Themen wie der Nutzbarkeit auseinanderzusetzen."

Leona Lassak, Master-Absolventin: "Als vor drei Jahren der Lehrstuhl HCS gegründet wurde, hat mich dies sehr gefreut, denn da war dann plötzlich das, was ich bisher vermisst hatte: der Mensch in der IT-Sicherheit. Für mich stellen die Themen des Lehrstuhls das unabdingbare Bindeglied zwischen der abstrakten, algorithmischen Krypto und der Alltagsrealität dar. Wenn die sicherste Tür zu schwer zu öffnen ist und man sie deswegen dauerhaft aufstellt, ist sie letztendlich nicht besser als ein Vorhang. HCS schafft es die Tür zu finden, die keinen unbefugten Durchgang erlaubt und dennoch leicht zu öffnen ist.
In diesem Sinne gratuliere ich dem Lehrstuhl und den Mitarbeiter*innen zu ihrem 3-jährigen Jubiläum und wünsche viel Erfolg für ihre zukünftige Arbeit."

Steve Ehleringer, Bachelor-Student: "Für mich stand bereits sehr früh während meines Studiums fest, dass ich mich nicht dauerhaft in einem Programmier-Beruf sehen würde. Nicht etwa, weil ich schlecht darin bin, sondern eher, weil ich ideologischer handeln wollte: Ich wollte Menschen helfen. Es war mir nicht bloß wichtig sichere Systeme zu entwickeln, sondern den Benutzer*innen auch zu zeigen warum diese existieren, wie man sie handhabt und wie man Gefahren im Alltag erkennt und bewältigt. Der Lehrstuhl für HCS hat maßgeblich dazu beigetragen mich in diesen Themenbereichen auszubilden und dafür bin ich äußerst dankbar!"

Kai Koch, Bachelor-Student: "Im Rahmen meines Studiums der IT-Sicherheit in Bochum bin ich für die großartige Arbeit des Lehrstuhls für HCS sehr dankbar. Die dort angebotenen Kurse haben mir eine neue Perspektive eröffnet und konnten mir einen ganzheitlichen Blick auf Aspekte der IT-Sicherheit ermöglichen, welche sonst kaum thematisiert werden. Das somit gewonnene Verständnis, dass informationstechnische Sicherheit nicht auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit geschaffen werden sollte, halte ich für außerordentlich wichtig."

Hendrik Ewerlin, Master-Student: "Wir bauen sozio-technische Systeme in und für Organisationen, in denen es menschelt. Und, wie Professorin Sasse in einer Vorlesung anmerkte: Angreifer sind auch Menschen. Sicherheit ist nichts rein Technisches, sondern auch etwas zutiefst Psychologisches, Soziales, Kulturelles, Menschliches. Gut, dass der Lehrstuhl für HCS diese Themen geistreich und engagiert beleuchtet."

Jan Rottmann, Bachelor-Student: "Der Lehrstuhl HCS bereichert aus meiner Sicht den ITS Studiengang in Bochum, da neben dem technischen Wissen die menschlichen Faktoren eine wichtige Rolle in der IT-Sicherheit spielen. Der Lehrstuhl liefert neue Einblicke in die IT-Sicherheit und beleuchtet die Probleme aus anderen Perspektiven und ist daher eine Bereicherung für die Forschung am Horst-Görtz-Institut."

Lina Brunken, Master ITS: "Es freut mich sehr, dass der Lehrstuhl für HCS das nötige Wissen für den Spagat zwischen Technik und Psychologie an der RUB vermittelt. So erlernen Studierende das notwendige Feingefühl für den Umgang mit Nutzer*innen."

Pius Ganter: "Bei vielen Hackerangriffen war menschliches Fehlverhalten einer der entscheidenden Schwachpunkte. Der Lehrstuhl für HCS spiegelt das nun seit drei Jahren auch im Veranstaltungsangebot unseres ITS-Studiengangs wieder und hilft, den Studierenden ein ganzheitliches Bild der IT-Sicherheit zu vermitteln."

Thore Hendrikson, Master-Absolvent: "Weil Security ohne Usability useless ist. - Ich möchte dem Lehrstuhl für HCS zu seinem Jubiläum herzlich gratulieren und wünsche dem gesamten Team noch alles Gute für die Zukunft. Das ist ein tolles Team, das sehr hilfsbereit und cool drauf ist. Es war mir eine Freude dort meine Abschlussarbeit schreiben zu dürfen!"

Hasan Cavlar, Master-Student: "Der Lehrstuhl für HCS ergänzt mit seinen Veranstaltungen das ITS Studium sehr gut. In der Praxis ist es immer nötig den menschlichen Faktor mit einzubeziehen. Ein sicheres System wird kaum genutzt werden, wenn es nicht benutzerfreundlich ist. Daher ist es wichtig nicht nur Security by Design sondern auch Usability zu berücksichtigen. Zusätzlich müssen auch Experten mit Menschen interagieren und sich austauschen. Hier spielen wiederum viele Faktoren aus der Psychologie eine wichtige Rolle welche in den Veranstaltungen angeschnitten werden.
Der Lehrstuhl für HCS gibt uns praxisnahe Einblicke und hilft uns Probleme bei der erfolgreichen Umsetzung von IT-Sicherheit zu erkennen und nachhaltig zu lösen."

Muhammed Uyar, Bachelor-Student: "Der Lehrstuhl für HCS bereichert aus meiner Sicht den ITS Studiengang in Bochum, weil man hier die Forschungsfragen aus der Perspektive des Konsumenten* betrachten kann und diese nicht aus dem Blickfeld des Entwicklers* erforschen muss. Es ist meiner Meinung nach wichtig, bestehende Sicherheitsmechanismen auf die Gebrauchstauglichkeit für die Nutzer bzw. Nutzerinnen zu prüfen, um bei späteren Entwicklungen eine bessere Akzeptanz zu erzielen."

Tobias Bruns: "Meiner Meinung nach bereichert der Lehrstuhl für HCS den ITS Studiengang um viele Dinge. Besonders für Leute wie mich, die vorhaben, in die Richtung Consulting zu gehen, ist es wichtig zu erfahren wie wir die Dinge, die wir im restlichen Studium in der Theorie erlernen, dann irgendwann in echten Unternehmen umsetzen können. Die Themen, die in den Veranstaltungen des Lehrstuhls besprochen werden, sind definitiv realitätsnah.
Besonders der Umstand, dass die HCS sich mit der Verknüpfung aus mehreren Bereichen beschäftigt, wie diese Verzahnung in der Wirklichkeit funktioniert, ist für mich höchst spannend, da dies in keinem anderen Modul in diesem Ausmaß stattfindet.
Der menschliche Aspekt in Verbindung mit Datenschutz und sowohl technischem wie auch kryptographisch-theoretischen Themen ist meiner Meinung nach besonders für diejenigen, die kurz vor dem Wechsel in die Arbeitswelt stehen, relevant.

Jan Günther, Master-Student im IT-Sicherheit / Informationstechnik Studiengang: "Wenn wir Menschen helfen wollen IT-Sicherheit im Alltag zu benutzen, dann müssen wir uns auch mit den Menschen beschäftigen. Welche Bereicherung bringt IT-Sicherheit, wenn Sie von keinem benutzt wird? In meinen Augen reicht es nicht aus, dass wir Methoden entwickeln, welche von Experten benutzt werden können. Wir müssen versuchen die Sicherheit reibungslos in alltägliche Prozesse zu integrieren. Genau diese essenzielle Problematik wird am Lehrstuhl für HCS untersucht.
Meine persönliche Erfahrung während der Kurse am Lehrstuhl war positiv. Ich konnte praktische Probleme der IT-Sicherheit genauer verstehen und beispielsweise herausfinden, warum ein kryptographisch triviales Problem wie E-Mail-Verschlüsselung bis heute ein reales Problem darstellt. Der Lehrstuhl bietet die Möglichkeit eine neue und sehr Seite der IT-Sicherheit kennenzulernen und bereichert das Studium in vielen Aspekten. Von meiner Seite herzlichen Glückwunsch zum dreijährigen Jubiläum des Lehrstuhls."

Felix Reichmann, Master-Student: "Durch die immer stärkere Nutzung von digitalen Geräten in unserem Alltag, spielen auch entsprechende Sicherheitsmechanismen eine zunehmend größere Rolle. In der Praxis stellt sich jedoch immer häufiger heraus, dass Schutzvorkehrungen von den Nutzer*innen nicht eingesetzt werden, da grundlegende menschliche Faktoren bei der Entwicklung nicht berücksichtigt wurden.
Der Lehrstuhl für HCS erforscht genau diese Problematik und schafft damit eine einzigartige, interdisziplinäre Zusammenarbeit der Bereiche IT-Sicherheit und Geisteswissenschaften. Durch die gewonnenen Erkenntnisse wird nicht nur die theoretisch verfügbare Sicherheit gestärkt, sondern es wird auch die Möglichkeit geschaffen, das praktisch relevante Sicherheitsniveau zu erhöhen.
Weiter erreicht der Lehrstuhl mit seiner Forschung jedoch nicht nur eine direkte Steigerung der Cybersicherheit, sondern auch eine Veränderung der Wahrnehmung der IT-Sicherheit durch die Endnutzer*innen. Durch besser zugeschnittene Schutzvorkehrungen und eine Einbeziehung menschlicher Faktoren in die Forschung und Entwicklung wird erreicht, dass Nutzer IT-Sicherheit nicht mehr als Hindernis gegenüber ihrer eigentlichen Aufgabe wahrnehmen und somit Resistenz gegenüber notwendigen Maßnahmen abbauen.
Ich habe in den letzten drei Jahren verschiedenste Veranstaltungen des Lehrstuhls besucht und konnte immer wieder ein außerordentliches Maß an Engagement für die eigenen Lehrveranstaltungen und die Studenten feststellen. Unabhängig vom Dozenten stand immer die optimale Wissensvermittlung im Vordergrund. Besonders positiv sind mir hierbei die offenen Diskussionsrunden, sowie die zahlreichen Gastvorträge in Erinnerung geblieben. Diese haben dazu geführt unterschiedlichste Blickwinkel auf ein Thema zu erhalten und sich detailliert mit den Positionen auseinanderzusetzen.
Das zuvor angesprochene Engagement konnte ich aber nicht nur bei den Lehrveranstaltungen erkennen, sondern auch während meiner Abschlussarbeit. Die intensive Förderung durch das gesamte Team des Lehrstuhls trug zu einem Wissensschub auch außerhalb des klassischen Ingenieursbereiches bei und ermöglichte mir hierdurch eine interdisziplinäre Arbeit an meiner Forschungsfrage. Ich freue mich auch in Zukunft auf Veranstaltungen des Lehrstuhls und wünsche dem Team weiterhin viel Erfolg bei der Forschung. Danke für euren Einsatz."

Allgemeiner Hinweis: Mit einer möglichen Nennung von geschlechtszuweisenden Attributen implizieren wir alle, die sich diesem Geschlecht zugehörig fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht.