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IT-Sicherheit-Startups bei digitalen Corona-Auswirkungen unverzichtbar

Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig junge ITS-Unternehmen in dieser Zeit für unsere sicherheitspolitischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen sind

IT-Sicherheit-Startups bei digitalen Corona-Auswirkungen unverzichtbar. März 2020
Die Gründer Marc Fyrbiak, Philipp Koppe und Benjamin Kollenda

Die Gründer Marc Fyrbiak, Philipp Koppe und Benjamin Kollenda (von links) Copyright: emproof 

Die Gründer der AWARE7 GmbH Matteo Große-Kampmann (links) und Chris Wojzechowski

Die Gründer der AWARE7 GmbH Matteo Große-Kampmann (links) und Chris Wojzechowski

Die Corona-Krise stellt unsere Gesellschaft vor eine nie dagewesene Herausforderung und zeigt zugleich, wie wichtig junge ITS-Unternehmen in dieser Zeit für unsere sicherheitspolitischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen sind. Denn Sicherheitslücken gibt es beispielsweise durch die Homeoffice-Regelungen leider zahlreich; viele Unternehmen und Öffentliche Einrichtungen stellen erst durch diesen Extremfall auf digitale Lösungen um.

Cyberkriminelle nutzen Sicherheitslücken gerade schamlos aus, sie spionieren und greifen Firmennetzwerke an, täuschen private Personen oder Mitarbeitende. Nicht nur kleine und mittlere Unternehmen stellt die Umstellung vor große Schwierigkeiten – selbst die großen Technologieunternehmen im Silicon Valley geraten dieser Tage beim Teilen und Schützen ihrer Daten in die Bredouille.

Sicherheit im Homeoffice

Matteo Große-Kampmann, Mitgründer der AWARE7 GmbH, betont: "Nur wenige Unternehmen sind auf die Herausforderungen vorbereitet, wenn die gesamte Belegschaft ins Homeoffice geht. Nun gilt es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt durch Webinare und spezielle Anwendungen zu sensibilisieren und das Risiko für die schnell aufgezogene Infrastruktur ressourceneffizient zu verwenden.“ Das Startup bietet deshalb die gesamte Bandbreite zur Steigerung der IT-Sicherheitsmaßnahmen für Unternehmen, Behörden und Personen.

Angriffe auf Kritische Infrastrukturen

Fassen wir es kurz – die Verhinderung der Angriffsszenarien ist aktuell wichtiger denn je. Kaum auszudenken, wie sich ein Angriff auf Kritische Infrastrukturen (KRITIS) auswirken könnte. Wie heise online berichtet, wurde dieses Szenario bereits zur Realität. In der Tschechischen Republik hatten Hacker den Betrieb der Uniklinik Brno vorübergehend lahmgelegt. Auch die Tübinger Startup-Hoffnung zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs CureVac geriet über Donald Trump hinaus in die Schlagzeilen, weil Passwörter im Zusammenhang mit E-Mail-Adressen im Internet auftauchten. Und das Bayerische Innenministerium filmte sich versehentlich öffentlich bei einer internen Sitzung zum Coronavirus, wie c't aufdeckte.

Startups helfen mit innovativer und agiler Arbeitsweise

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus machen sehr deutlich, dass insbesondere Unternehmen und Behörden Hilfe benötigen, die Krise zu überwinden. Startups, die am HGI durch den Inkubator Cube 5 begleitet werden, entwickeln ihre Technologien aus ihrer Forschung heraus. Die Ideen zu Lösungen von Problematiken ergeben sich zumeist während des Studiums oder der Promotion. Jetzt kommt den jungen Unternehmen ihre innovative Art des Arbeitens und Entwickelns zugute: Startups betreiben beispielsweise oft agiles Projektmanagement, wodurch sie gelernt haben, schnell auf Umwelteinflüsse reagieren zu können: „Durch unsere Forschung sind wir geübt, uns auf neue Umstände einzulassen. Wir leben in unserem Startup eine positive Fehlerkultur und ermutigen die Mitarbeitenden sich durch Hürden, die vielleicht zunächst unüberwindbar scheinen, nicht einschüchtern zu lassen,“ sagt der ehemalige RUB Student Marc Fyrbiak. Er promovierte im Bereich Hardware Sicherheit und schloss 2019 erfolgreich die Promotion ab. Fyrbiak ist Mitgründer der emproof GmbH, einem Bochumer Startup, das eingebettete Software vor Industriespionage schützt.

Bedeutsamkeit der Technologiesouveränität wächst

Auch die Technologiesouveränität wird für Deutschland und Europa, durch Industrie 4.0 und zunehmend elektronische Bauteile wie in selbstfahrenden Autos oder Servicerobotern, immer bedeutsamer. Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gilt Elektronik als „Kern jedes digitalen Systems“. Sie ist das Herzstück der Digitalisierungsstrategie. Mikroelektronik und Elektroniksysteme müssen vertrauenswürdig sein. Diese Relevanz zeigt die Bekanntmachung zur Förderung von Forschungsvorhaben für „Vertrauenswürdige Elektronik (ZEUS)“. Die beispielhaft dargestellten Herausforderungen, die seit dem Ausbruch der Corona-Krise auf die deutsche Wirtschaft einwirken, zeigen uns allen, wie bedeutend die Forschung und die rasche Umsetzung wegweisender Lösungen in der IT-Sicherheit gerade jetzt sind und in Zukunft noch verstärkter sein werden.

Den Beitrag von Cube 5 finden Sie hier.

 

Über Cube 5
Der Inkubator Cube 5 unterstützt Gründungsinteressierte und Startups aus der IT-Sicherheit. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bietet er Gründungs-Know-how, Unterstützung bei der Geschäftsmodellentwicklung und beim Firmenaufbau. Außerdem betreut Cube 5 deutschlandweit Gründungsprojekte und Startups im BMBF-Förderprogramm „StartUpSecure“. Weitere Informationen unter: www.cube-five.de

Kontakt für Presseanfragen
Martina Rinkens
Cube 5
Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit / Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 (0) 234 32-29822
E-Mail: martina.rinkens(at)rub.de

Allgemeiner Hinweis: Mit einer möglichen Nennung von geschlechtszuweisenden Attributen implizieren wir alle, die sich diesem Geschlecht zugehörig fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht.