Für eine Zusammenarbeit mit investigativen Journalisten hat Prof. Thorsten Holz vom Lehrstuhl für Systemsicherheit den Quellcode einer Schadsoftware analysiert, die in der Türkei vermutlich dazu verwendet worden ist, Oppositionelle auszuspähen. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass dafür die Software „Finspy“ verwendet worden ist. Es ist das Produkt einer deutschen Firma, mit der Telefonate abgehört und Chats mitgelesen werden können.
Die Analyse bestätigte damit einen Bericht der Nichtregierungsorganisation „Access Now“, über den die Journalisten auf das Thema aufmerksam geworden sind.
Aufgrund dieser Analysen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft München gegen den Hersteller. In Deutschland herrschen strenge Gesetze zum Export von Spionage-Software. Laut Staatsanwaltschaft bestehe der Verdacht, dass der deutsche Hersteller die benötigte Genehmigung der Bundesregierung nicht erhalten habe und die Software somit illegal verkauft habe.
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