Das Cybersecurity-Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Open-Source-Software-Stack für Cloud-native Confidential Computing aufzubauen. Das Unternehmen wurde offiziell im April 2020 von Dr. Felix Schuster, der zuvor als Forscher bei Microsoft tätig war, und Thomas Tendyck, der als F&E Ingenieur bei G-Data arbeitete, am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit gegründet. Beide studierten IT-Sicherheit an der Ruhr-Universität Bochum.
Confidential Computing kombiniert Hardware und Software, um die Datensicherheit nachhaltig zu verbessern. Es handelt sich um eine Reihe von strengen technischen Maßnahmen, die Daten verschlüsselt halten, während diese in der Cloud genutzt werden. Somit kann ein Haupthindernis für die Cloud-Nutzung in Unternehmen überwunden werden. Mit der Software von Edgeless Systems kann jeder Cloud-Apps vollständig verschlüsselt ausführen.
In den letzten Monaten sorgte Confidential Computing für viel Aufmerksamkeit in der SicherheitsCommunity und darüber hinaus. Gartner und Forbes zum Beispiel nannten Confidential Computing als einen der vielversprechendsten Trends im Bereich Cloud-Sicherheit. Darüber hinaus haben sich einige der größten amerikanischen und chinesischen Tech-Unternehmen sowie einige Start-ups, darunter Edgeless Systems, im Confidential Computing Consortium zusammengeschlossen, um die Einführung voranzutreiben und Standards für diesen neuen Bereich zu definieren.
Dennoch ist Confidential Computing immer noch eine neue Entwicklung und es fehlt an Software im Allgemeinen und insbesondere an DevOps/Dev-Tools. Edgeless Systems will diese Lücke mit einfach zu bedienender und skalierbarer Open-Source-Software füllen: Das EGo-Toolkit ermöglicht es Entwicklern, vertrauliche Cloud-native Apps so zu entwickeln, wie sie es von der Programmiersprache Go gewohnt sind. Das Marblerun-Framework ermöglicht es Entwicklern, vertrauliche Apps in der Cloud zu verwalten und zu skalieren. Zusätzlich arbeitet das Team derzeit an der Veröffentlichung seines dritten Produkts EdgelessDB, der ersten relationalen Datenbank, die für vertrauliches Computing entwickelt wurde. Während aktuelle Datenbanken Daten allenfalls im Ruhezustand verschlüsseln können, hält EdgelessDB sie jederzeit verschlüsselt und hebt die Sicherheit somit auf ein bisher nicht gekanntes Niveau. Zur Open-Source-Strategie von Edgeless merkt Co-Founder und CEO Dr. Felix Schuster an:
"Wir glauben fest an den Open-Source-Gedanken. Es gibt eine besondere Verbindung zwischen Open Source und Confidential Computing: Ein wesentlicher Aspekt von Confidential Computing ist die Überprüfbarkeit von Berechnungen. Das kann nur mit einem OpenSource Software-Stack wirklich funktionieren."
Das Startup hat bereits auf sich aufmerksam gemacht, als es im März 2021 die Open Confidential Computing Conference (OC3) mit über 700 Teilnehmern und 14 Speakern von Top-Tech-Unternehmen wie Google, Microsoft und Alibaba Cloud veranstaltete. Passend dazu sagt Stephen Heller von Intel: “Das Thema Confidential Computing explodiert und Edgeless steht an der Spitze dieser Entwicklung. Wir sind begeistert, sie in unserem ersten Batch auf der Intel Ignite zu haben und glauben fest an ihren Erfolg.” Vor dieser ersten Investitionsrunde wurde Edgeless Systems mit 1,2 Mio. € an F&E-Zuschüssen von der deutschen Regierung gefördert. Das neue Investment wird für den Ausbau des 12-köpfigen Teams sowohl im technischen als auch im geschäftlichen Bereich verwendet. Darüber hinaus wird das Startup seine Bürokapazitäten in seiner Heimatstadt Bochum ausbauen, strebt aber weiterhin eine hybride Belegschaft mit Kollegen vor Ort und aus dem Homeoffice an.
Das internationale Investorenkollektiv besteht aus dem US-amerikanischen Acequia Capital (AceCap), dem Münchner Inventures, dem Schweizer SIX FinTech Ventures, dem Bonner Venture Creator und einzelnen Angel-Investoren. Philipp Langnickel, Managing Partner bei Venture Creator, sagt:
„Wir sind seit unserem ersten Treffen begeistert von dem Team und der Vision von Edgeless Systems. Confidential Computing ist der nächste große Schritt im Bereich Datensicherheit und Datenschutz und wir glauben, dass Edgeless Systems mit seinem Open-Source-Ansatz ein wichtiges Element für jeden Entwickler in diesem neuen Bereich werden wird.“
Über Edgeless Systems
Als innovatives “StartUpSecure” Projekt startete das Team von Edgeless Systems im Juni 2019 in der Gründungsphase an der Ruhr-Universität Bochum und erhält bis August 2021 die StartUpSecure-Förderung. Der Inkubator Cube 5 begleitete das Team bei der Antragstellung und 2020 nahmen Edgeless Systems am Liftoff-Programm des Inkubators teil.
Allgemeiner Hinweis: Mit einer möglichen Nennung von geschlechtszuweisenden Attributen implizieren wir alle, die sich diesem Geschlecht zugehörig fühlen, unabhängig vom biologischen Geschlecht.